
Einsparungspotenzial durch zu viele Feuerwehren in Oö → LFV-Statement zu Sparplänen von SPÖ-Chef Winkler im Feuerwehrbereich
Die Aussagen des neuen SPÖ-Chefs Martin Winkler zur Lage der Gemeindefinanzen in der Pressekonferenz vom 2. Juli 2025, wonach er den Eindruck habe, es bestünden zu viele Feuerwehren im Land und es gebe dort Sparpotenzial, greift der Oö. Landes-Feuerwehrverband in einer Aussendung vom 3. Juli 2025 auf:
Das Feuerwehrwesen wurde in den vergangenen 15 Jahren insbesondere bei den Regelwerken für den Ausstattungs- und Ausrüstungsbereich einem tiefgreifenden Erneuerungsprozess unterzogen. Angeregt aus diversen Prüfungen, u.a. jener des Landesrechnungshofes, aber auch aus dem eigenen System heraus wurden Ausstattungsrichtlinien erneuert und Bedarfsprüfungen – wie etwa die Gefahrenabwehr- und Entwicklungsplanung – eingezogen. Zur Nutzung von Synergien wurden zudem neue Stützpunkte mit Ausstattung zur überregionalen Einsatzleistung geschaffen – verbunden mit dem Ziel, dass einzelne Feuerwehren mit Spezialgeräten flächendeckend und über Gemeindegrenzen hinweg eingesetzt werden können.
Das gesamte Feuerwehrsystem stützt sich neben der Ausrüstung und Ausstattung allerdings auf eine weitere wesentliche Säule – den Faktor Mensch. Gemeint ist damit die Anzahl der verfügbaren Einsatzkräfte, welche in direktem Zusammenhang mit der Anzahl von Feuerwehren im Land steht. Dass eine große Menge an Freiwilligen im Einsatz- und im Katastrophenfall binnen Minuten verfügbar ist, verlangt nach einer entsprechenden Vorhaltung. Das ist die essenzielle Grundlage für das Funktionieren unseres freiwilligen Feuerwehrsystems.
All diese und noch einige Fakten mehr, wie etwa jene der Eigenleistungen von Feuerwehren für die Finanzierung der Schlagkraft, sind wir gerne bereit, mit Herrn Winkler sachlich und objektiv zu diskutieren und laden ihn dazu auch ein. Was uns nicht begeistert und unsere 95.000 ehrenamtlichen Mitglieder schon gar nicht motiviert, ist einem der großartigsten Freiwilligensysteme zur Sicherstellung von Hilfeleistung in Notfällen via Medien auszurichten, welche Dimensionen es braucht. Vor allem, wenn diese Meinung offensichtlich auf Basis von oberflächlichen Eindrücken entsteht und weniger auf Fakten basiert. Aus unserer Sicht ist dies keine optimale Grundlage, wenn man als führender Politiker zukünftig für die Menschen im Land da sein möchte.